Nachhaltiges Smartphone?
So kann Mobilfunk umweltfreundlicher gestaltet werden
Smartphone-Produktion ist wenig umweltfreundlich
Die Herstellung beginnt mit der Rohstoffgewinnung. Besonders Metalle wie Gold, Indium und Tantal kommen nur selten vor in der Erdkruste. Der Abbau der Rohstoffe und die Transportinfrastruktur sind häufig mit hohen Auswirkungen auf die Umwelt und schwierigen Abbaubedingungen für den Menschen verbunden. Beispiele dafür sind: Rodung von Urwäldern, Sprengung von Bergen, Zerstörung von Lebensräumen. Darüber hinaus ist die Verarbeitung der Metalle häufig mit großem CO2-Ausstoß verbunden.
Tipps für nachhaltiges Surfen und Telefonieren
Trotz
der Belastung für die Umwelt und den Menschen können wir Verbraucher*innen
einiges tun, um unsere Mobiltelefone nachhaltiger und umweltfreundlicher zu
verwenden:
Schützen, was man liebt
Klingt wahrscheinlich banal, aber Handyhüllen in den verschiedensten Farben und Formen schützen Ihr Smartphone vor Schäden und machen es langlebiger. Besonders beim Weiterverkauf können Kratzer den Wert mindern – hier schaffen Handyschutzhüllen Abhilfe. Stylisch können auch nachhaltige Materialien wie Kork, Bambus oder recyceltes Plastik sein. Darüber hinaus gibt es auch Unternehmen wie Oceanmata, die biologisch abbaubare Handyhüllen anbieten und für jede verkaufte Hülle ein Kilo Plastik aus dem Ozean fischen. Gegen Displayschäden helfen Schutzfolien oder Panzerglas-Folien. Beim Sturz entsteht dann im besten Fall nicht direkt Risse im Display.
Wie lädt man das Handy richtig?
Wollen Sie Ihr Smartphone akkuschonend laden, sollten die Ladezyklen gut geplant sein. Das bedeutet, Sie stöpseln Ihr Smartphone bereits bei einem Akkustand von 20 Prozent an das Ladekabel an und beenden den Ladevorgang bei etwa 75 Prozent. Somit ist der Lithium-Ionen-Akku weder komplett entladen noch vollgeladen. Dieser Ladezyklus ist ideal für die meisten Handyakkus und verlängert die gesamte Lebensdauer des Smartphones. Übrigens: Oft können Sie den Laderhythmus mit einer Einstellung im Betriebssystem bestimmen. Eine Alternative dazu sind Akku-Apps – diese analysieren den Energieverbrauch Ihres Mobiltelefons, decken Stromfresser auf und unterstützen bei der Steuerung.
Zweite Chance für Handys
Schätzungen besagen laut Verbraucherzentrale, dass rund 200 Millionen alte Handys in Schubladen schlummern. Falls Sie sich also für ein neues Handy entscheiden, können Sie den Lebenszyklus Ihres alten Handys trotzdem verlängern – teilweise sogar noch gewinnbringend. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit der Weitergabe an Freunde oder Familie. Alternativ können Sie auch einen Online-Ankaufsservice wie zum Beispiel Rebuy oder Zoxs nutzen und Geld für Ihr Gebrauchtes bekommen. Das Handy wird dann für den Weiterverkauf aufbereitet und findet anschließend neue Besitzer*innen – so wird der Lebenszyklus verlängert und wertvolle Ressourcen können eingespart werden. Zusätzlicher Vorteil für die Käufer: Die gebrauchten Geräte werden durch solche Anbieter zuverlässig geprüft, generalüberholt und die Plattformen bieten sogar häufig eine Garantie an.
Reparatur schont Ressourcen
Wer kennt’s nicht: Kaputte Displays, leistungsschwache Akkus oder Wasserschäden. Um nicht gleich Ausschau nach Ersatz halten zu müssen, lohnt sich eine Reparatur. Die Ausgaben dafür sind in der Regel deutlich günstiger als der Kauf eines Neugerätes – denn der Durchschnittspreis für ein Smartphone lag 2020 bei knapp 500 Euro (laut Statista). Fest steht in jedem Fall: Jedes reparierte Smartphone ist eines weniger, das neu produziert werden muss und entlastet die Ressourcengewinnung. Was tun? Wenden Sie sich an den Hersteller oder an Ihre Handyversicherung (falls vorhanden). Weitere mögliche Alternativen sind zum Beispiel der Sofort-Service bei Media Markt oder Online-Reparatur-Services wie McRepair. Wenn Sie als geschickter Laie selbst tätig werden wollen, finden Sie auf Online-Plattformen wie kaputt.de, ifixit.com oder iDoc.eu Anleitungen, Ersatzteile und Reparatursets mit dem passenden Werkzeug.
Richtig entsorgen und recyceln
Grundregel beim Entsorgen von Handys: Nicht in den Hausmüll werfen. Der Grund dafür: Die Verschwendung wertvoller Rohstoffe. Smartphones, die keine Verwendung mehr finden, können kostenlos bei kommunalen Wertstoffhöfen und in größeren Geschäften für Elektrogeräte abgeben werden. Auch Sozial- und Umweltorganisation haben oft Sammelboxen für Handys in Kirchengemeinden, Schulen oder anderen Einrichtungen.
Das alte Handy länger nutzen
Die meisten Smartphones werden nach spätestens zwei Jahren abgestoßen – denn dann locken neuere Modelle mit vermeintlich besseren Funktionen und modernerer Optik. Doch das bisher genutzte Handy funktioniert in der Regel noch tadellos. Sind Einzelteile wie Display oder Akku defekt, können diese ausgetauscht werden, sodass die Funktionalität wieder hergestellt ist. Nutzen Sie Ihren besten Freund im Alltag einfach länger und entscheiden sich bewusst für mehr Nachhaltigkeit.