Wie hoch ist die THG-Prämie 2023?
Die Höhe der THG-Prämie hängt davon ab, wie viel CO2-Emissionen ein E-Fahrzeug einspart. Hierzu legt die Regierung jährlich eine Pauschale pro E-Auto fest. Dieser Betrag steht im Zusammenhang mit dem Strommix in Deutschland.
Was ist der THG-Quotenhandel?
THG-Quote steht für Treibhausgasminderungs-Quote. Mit einem E-Auto sparen die Besitzer CO2 ein. Mineralölunternehmen dagegen emittieren CO2. Der Gesetzgeber schreibt Mineralölunternehmen vor, wie viel Tonnen CO2 sie maximal emittieren dürfen. Überschreiten sie diesen Wert, müssen sie Strafe zahlen oder die Differenz durch Einkauf von Emissions-Einsparungen ausgleichen - zum Beispiel indem sie Besitzern eines E-Autos deren CO2-Einsparung „abkaufen“. Daher haben Mineralölunternehmen ein Interesse daran, CO2-Einsparungen zu erwerben. Der Marktpreis pro Tonne CO2 ist zuletzt stark gesunken. Dadurch sinkt auch der ausgezahlte THG-Betrag.
Der Strommix und die THG-Quote
Elektroautos fahren mit Strom. Aus diesem Grund ist für den Einsparungswert durch ein E-Auto relevant, wie viel CO2 bei der Produktion dieses Ladestroms emittiert wurde. Deutschlands Strommix besteht von Jahr zu Jahr aus weniger Atomstrom. Deshalb setzt Deutschland neben Erneuerbaren Energien vermehrt auf Kohle und Gas, um weiterhin genug Strom zu produzieren. Dabei entsteht jedoch mehr CO2 als bei der Atomstrom-Produktion. Somit wird der Strommix Deutschlands hinsichtlich der CO2-Bilanz eher schlechter – zumindest so lange viel Kohle und Gas als Alternative zum Atomstrom genutzt werden. Der deutsche Strommix hat im Jahr 2020 119 kg CO2 pro Gigajoule Strom emittiert. Im Jahr 2021 waren es voraussichtlich ca. 135 kg. Jeweils das vorangegangene abgeschlossene Jahr ist die Berechnungsgrundlage für die CO2-Einsparung im aktuellen Jahr. Im öffentlichen Ladenetz laden E-Auto-Fahrer also momentan mit Strom, der einen größeren CO2-Rucksack hat als ein Jahr zuvor und sparen so durch ihren elektrischen Antrieb weniger CO2 als noch im Vorjahr.
Was ist mit Photovoltaik-Ladern?
Einige E-Auto-Fahrer laden ihr Auto ausschließlich oder überwiegend mit selbst produzierten Solarstrom vom Dach zu Hause. Sie sparen dementsprechend deutlich mehr CO2 ein als diejenigen, die den Strom aus dem öffentlichen Ladenetz verwenden. Um den Quotenhandel einfach und unkompliziert zu halten, gibt es aber einen pauschalen Einsparungswert pro E-Fahrzeug – egal mit welchem Strom man seinen Wagen lädt. Diese Pauschale legt die Regierung jährlich fest. Zusätzlich unterstützt der Staat den Umstieg auf Elektromobilität, indem der Strom, der für E-Fahrzeuge genutzt wird, mehrfach berechnet wird. 2022 wurde der Ladestrom für E-Autos im Kontext der THG-Quote beispielsweise dreifach berücksichtigt. Jede MWh Strom wurde im Jahr 2022 also mit 357 kg CO2-Einsparung berechnet (= 3 * 119 kg). Im Jahr 2022 hatte ein E-Fahrzeug einen pauschalen Einsparungswert von rund 0,86 Tonnen CO2. 2023 ist der Wert aus den bereits genannten vielfältigen Gründen gesunken - beispielsweise wegen des Strommixes.