Gaspreise in Deutschland
Was kostet eine kWh?
Bundesweit heizen rund zwölf Millionen Haushalte mit Gas. Seit vielen Jahren ist bei der Gaspreisentwicklung ein Phänomen zu beobachten: Steht die kalte Jahreszeit vor der Tür, steigen die Gaspreise vieler Anbieter. Dadurch ergibt sich für Verbraucher automatisch die Frage, was eine Kilowattstunde (kWh) Erdgas in Deutschland kostet und ob Sie einen zu hohen Gaspreis bezahlen. Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht – kommt es beim Gaspreis doch vor allem auf Anbieter und Tarif an.
Gaspreisentwicklung
Viele Gasanbieter berufen sich bei einer Erhöhung des Gaspreises noch heute auf die sogenannte Ölpreisbindung. Dieses Argument verliert jedoch immer mehr an Rechtfertigung. Richtig ist, dass der Gaspreis viele Jahre lang an den Preis für Rohöl gebunden war. Allerdings ist die Ölpreisbindung nicht mehr zwingend, da der Gasmarkt seit 2007 liberalisiert ist. Bei der Ölpreisbindung handelte es sich um eine Vereinbarung zwischen Gasimporteuren, -produzenten und -versorgern. Diese sollte die Konkurrenz zwischen den Rohstoffen Gas und Öl verhindern. Der Bundesgerichtshof entschied im Jahr 2010, dass der Gaspreis von Versorgern nicht mehr ausschließlich an die Ölpreisentwicklung gekoppelt werden dürfe.
Gasanbieter - Verbraucher haben die Wahl
Um den eigenen Gaspreis zu senken, sollten Verbraucher selbst aktiv werden und sich über mögliche, günstigere Alternativanbieter informieren. Aufgrund der Marktliberalisierung gibt es mittlerweile in jedem deutschen Postleitzahlengebiet mehrere Gasanbieter, zwischen denen die Verbraucher frei wählen können. Diese Konkurrenzsituation zwischen den zahlreichen Gaslieferanten sorgt dabei für günstigere Angebote. Die Stiftung Warentest rät Verbrauchern daher zu einem Vergleich der potenziellen Gasanbieter im eigenen Postleitzahlengebiet. Ein kurzer Online-Gaspreisvergleich zeigt Ihnen in wenigen Sekunden, wie Sie beim Gaspreis sparen können.
Gastarife mit und ohne Grundgebühr
Wer in seinem Postleitzahlenbereich nach einem günstigeren Gasversorger sucht, sollte beim Vergleichen nicht nur auf den Gaspreis pro kWh achten. Denn viele Gasanbieter verlangen zusätzlich zur verbrauchten Gasmenge eine monatliche Grundgebühr, die natürlich den Gesamtgaspreis erhöht und deshalb vom Verbraucher einberechnet werden muss. Einige Versorger, beispielsweise die MAINGAU Energie, verzichten in den meisten Gastarifen auf die Grundgebühr, sodass der Kunde nur das bezahlt, was er an Gas auch tatsächlich verbraucht hat. In diesem sogenannten Arbeitspreis sind alle Kosten, inklusive Zähler, Ablesekosten sowie Kosten für die Messung enthalten.
FAQ zu Gaspreisen
Der Gaspreis für Haushaltskunden setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: Beschaffung und Vertrieb (Energieanbieter), Entgelte für die Netznutzung (Netzbetreiber) und Steuern und Abgaben (Staat).
Zu den staatlichen Abgaben zählen: Mehrwertsteuer, Erdgassteuer, Konzessionsabgabe und die seit 2021 eingeführte CO2-Abgabe.
Je Tonne CO2-Emission müssen Verkäufer von Gas, Heizöl und Benzin eine Abgabe zahlen. Lagen die Kosten je Tonne CO2 im Jahr 2021 noch bei 25 Euro, so steigen diese jährlich weiter an. Bis 2025 soll der Preis auf 55 Euro pro Tonne CO2 steigen. Je höher die CO2-Abgabe für Energieversorger, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch der Gaspreis für den Verbraucher steigt.
Damit Sie heizen können und warmes Wasser haben, gelangt Erdgas durch Leitungen des Gasnetzes zu Ihrem Haushalt. Für die Nutzung dieser Gasnetze verlangen Netzbetreiber eine Gebühr. Diese Netzentgelte sind gesetzlich reguliert und dienen dem Ausbau und der Instandhaltung der Gasnetze.
Durch die Gegebenheiten der Region und den unterschiedlich ausgeprägten Ausbau der Gasnetze sind die Netzentgelte deutschlandweit nicht einheitlich. Die regionalen Preisunterschiede der Netzentgelte führen zu leicht abweichenden Gaspreisen je nach Region.