Frau sitzt in ihrem warmen Zuhause und trinkt Kaffee

Strompreise im Blick behalten

Die Strompreise in Deutschland sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Der Grund dafür? Neben dem Netzausbau für erneuerbare Energien sind vor allem auch Steuern und Abgaben verantwortlich. Denn mit jeder Kilowattstunde Strom geht rund die Hälfte an den Staat und jeweils ein Viertel an den Stromversorger und den Netzbetreiber. Die durchschnittlichen Kosten für eine Kilowattstunde Strom bei Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von rund 3.500 Kilowattstunden liegen 2021 laut BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bei 31,89 Cent. Je nach Wohnort der privaten Haushalte und Stromtarif des Energieanbieters unterscheidet sich jedoch der Strompreis in Deutschland leicht. Auf der Suche nach dem günstigsten Stromtarif sollten Sie daher Ihren Wohnort und den Stromanbieter mit einbeziehen. 

Regionale Unterschiede bei Strompreisen durch Netzentgelte

Dass die Strompreise von Region zu Region schwanken können, liegt vor allem an den staatlich regulierten Netznutzungsentgelten. Das sind Gebühren, die von den Netzbetreibern für die Nutzung ihrer Stromnetze anfallen. In Deutschland gibt es vier größere Übertragungsnetzbetreiber: Tennet, 50Hertz, Amprion und TransnetBW. Diese betreiben das Höchstspannungsnetz, mit dem Strom über weite Strecken transportiert werden kann. Die rund 875 Verteilernetzbetreiber leiten den Strom dann weiter bis zum Endverbraucher. Die Netzbetreiber haben einen Anteil von rund 25 Prozent am Strompreis. Insgesamt kann man sogar eine leichte Steigung der Netznutzungsentgelte erkennen. Denn je weiter das Stromnetzausbau voranschreitet in Deutschland, desto mehr Strommasten, Stromleitungen und Umspannwerke müssen von den Übertragungs- und Verteilernetzbetreibern gebaut und gewartet werden. Da liegt es nahe, dass die Netzentgelte in ländlicheren Regionen höher sind als in Städten. Auch kann man feststellen, dass die Netzentgelte im Norden höher sind als im Süden. Die Hauptgründe für die regionalen Unterschiede sind:

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    Auslastung der Netze

    Eine zu niedrige Auslastung kann der Grund für höhere Entgelte sein. Denn sind nur wenige Nutzer an das Stromnetz angeschlossen, so verteilen sich die Gebühren auf deutlich weniger Verbraucher.

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    Erneuerbare Energien

    Im sonnigen Südwesten Deutschlands und in den windigen nördlichen Küstenregionen wird besonders viel Strom durch erneuerbare Energien erzeugt. Oft liegen die Anlagen im ländlichen Bereich mit nur wenigen Endkunden. Daher sorgen erneuerbare Energien für einen Ausbau des Verteilernetzes, sodass der Strom in dicht besiedelte Gebiete transportiert werden kann.  

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    Alter der Netze

    Besonders ostdeutsche Stromnetze haben deutlich niedrigere Wartungskosten, da sie Anfang der 1990er Jahre neu gebaut wurden. Dagegen sind die westdeutschen Stromnetze teilweise schon in die Jahre gekommen und haben deutlich höhere Wartungskosten. 

Damit die Kosten der Netznutzungsentgelte in Zukunft nicht mehr schwanken, wurde eine bundesweite Vereinheitlichung beschlossen. Durch das Gesetz zur Modernisierung der Netzentgeltstruktur (NEMoG) und eine darauf beruhende Rechtverordnung haben die Netzbetreiber bis 2023 Zeit, die Netzentgelte schrittweise anzupassen. 

Grundversorgung versus Stromanbieter selbst auswählen

Haben Sie keinen Stromvertrag abgeschlossen, so sind Sie automatisch in der Grundversorgung. Der Grundversorger ist immer der Energieversorger, der in einem Netzgebiert die meisten Kunden mit Strom beliefert. Das sind häufig die Stadtwerke oder andere regionale Stromanbieter. Doch die Grundversorgungstarife sind in der Regel höher als selbst abgeschlossene Stromtarife. Insgesamt kann man sagen, dass der Kilowattstundenpreis in den Tarifen mit steigendem Stromverbrauch sinkt. In der folgenden Tabelle von Vergleich.de wird deutlich, dass der durchschnittliche Strompreis gestaffelt nach Jahresverbrauch im Tarif der Grundversorgung höher ist. 

Bei einem niedrigen Verbrauch von 1.500 Kilowattstunden im Jahr können Verbraucher rund 160 Euro sparen, wenn sie einen Stromtarif außerhalb der Grundversorgung wählen. Noch deutlicher wird der Unterschied bei einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr. Hier können Verbraucher knapp 330 Euro Stromkosten im Jahr sparen. Es lohnt sich also, nach dem Umzug Ausschau nach einem neuen und günstigeren Stromtarif zu halten, um Stromkosten zu sparen. Dabei können Sie entweder bei Ihrem Grundversorger anfragen oder direkt zu einem günstigeren Stromanbieter Ihrer Wahl wechseln.

FAQ zum Vergleich von Strompreisen

  • Das Gesetz zur Grundversorgung stellt sicher, dass alle Haushalte automatisch mit Strom versorgt werden. Egal ob Privathaushalt, gewerblicher Endverbraucher, landwirtschaftlicher Betrieb – jeder Endverbraucher erhält Strom des Grundversorgers. Verpflichtet sind dazu Stromanbieter, welche die meisten Haushaltkunden in einem Netzgebiert versorgen. 

  • Vergleicht man die aktuellen Stromkosten mit den Stromkosten von vor 20 Jahren, stellt man fest: Der durchschnittliche Strompreis hat sich mehr als verdoppelt. Im Jahr 2000 lag der Strompreis für private Haushalte mit rund 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch noch bei 13,94 Cent pro Kilowattstunden und der Anteil der steuerlichen Abgaben und Umlagen belief sich auf 38 Prozent. Bis 2021 stiegen die Kosten jedes Jahr durchschnittlich um rund sechs Prozent an. 

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