Masterplan Ladeinfrastruktur 2
Das Wichtigste für Dich zusammengefasst
44 Seiten Beamtendeutsch – wer Lust hat, das durchzuarbeiten und somit eine Ahnung davon zu bekommen, was die Bundesregierung für die nächste Zeit in Sachen E-Mobilität plant, kann sich das Dokument hier ansehen. Für alle anderen, haben wir das Wichtigste zusammengefasst.
Schilderchaos an der Ladesäule
Uneinheitliche Beschilderung sorgt bei Autofahrern immer wieder für Verwirrung. Das betrifft diejenigen, die ein Elektroauto fahren und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer, die mit Fragezeichen im Gesicht vor beschilderten Parkplätzen stehen. Darf ich da jetzt nur mit einem E-Auto parken? Wie lange darf ich mein Auto da hinstellen? Darf ich mein Auto da abstellen, wenn ich nicht lade? Die Bundesregierung hat das Problem erkannt und sich daher eine einheitliche Beschilderung für E-Fahrzeuge zum Ziel gesetzt. Bis es eindeutige Schilder für die E-Mobilität gibt, sorgen wir mit unserem Blogbeitrag „Schilderchaos an der Ladesäule“ für mehr Klarheit.
Ladesharing statt Carsharing
Nicht nur die oftmals verwirrende Beschilderung macht das Laden unnötig kompliziert. Auch Gesetze und Regelungen schränken die Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur ein. Hürden in dieser Hinsicht will der Bund künftig abbauen. So sollen beispielsweise Ladeinfrastruktur-Sharing und das Laden an öffentlichen Gebäuden einfacher werden.
Zusammen soll es schneller gehen
Kommunen sollen außerdem stärker in den Ausbau der Ladeinfrastruktur einbezogen werden, indem
- lokale Masterpläne erstellt,
- regionale Ladeinfrastrukturmanager eingestellt und
- Musterdokumente zur Optimierung von Planungs- und Genehmigungsprozessen zur Verfügung gestellt werden.
Dabei schiebt der Bund keineswegs Verantwortung ab. Durch Zusammenarbeit soll das Tempo des Ladeinfrastruktur-Ausbaus erhöht werden. Kommunen, Länder und auch der Bund selbst prüfen bis Herbst 2023, welche ihrer Flächen sie für Lademöglichkeiten bereitstellen können. Bahnhöfe, Flughäfen und Haltemöglichkeiten entlang der Autobahnen werden ebenfalls hinsichtlich des Ausbaus des Ladenetzes in den Blick genommen.
Auch die MAINGAU treibt den Ausbau ihres Ladenetzes voran: Für 2023 ist eine Erweiterung auf 170 MAINGAU-Ladepunkte in der Region Rhein-Main geplant. Unsere MAINGAU-Kunden können jedoch nicht nur an den blau-gelben Säulen laden, sondern viele weitere Ladepunkte nutzen. Während wir Anfang 2021 noch 42.000 Ladepunkte im Deutschland-Netz hatten, stehen unseren Autostromkunden inzwischen über 76.000 zur Verfügung.
Laden vor der Haustür für alle
Neben den Ladepunkten unterwegs muss es für Autofahrer zu Hause möglich sein, Strom zu tanken – und zwar auch für diejenigen ohne eigenen Stellplatz. Daher forciert der Bund, vermehrte Lademöglichkeiten in dicht besiedelten Gebieten einzurichten. Für alle, die mit selbst produziertem Strom aus erneuerbaren Energien – zum Beispiel mit eigener Photovoltaik-Anlage – ihr Auto laden, möchte der Bund effektivere und gezieltere finanzielle Unterstützung ermöglichen.
Laden soll so einfach sein wie Tanken
Tausend verschiedene Lade-Apps auf dem Smartphone oder eine besetzte Ladesäule anfahren – in digitaler Hinsicht ist das Laden des E-Autos noch recht unkomfortabel. Das will der Bund ändern. Daher will er bis Anfang 2024 gemeinsam mit weiteren Beteiligten ausarbeiten, „welche weiteren Schritte der Digitalisierung erfolgen müssen, um ein für alle Nutzerinnen und Nutzer komfortables und attraktives Gesamtsystem Ladeinfrastruktur zu realisieren“, heißt es im Masterplan.
Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und Digitales, verspricht: „Jeder soll rechtzeitig erfahren, was das Laden kostet und ob die Ladesäule frei ist. Dazu werden künftig Echtzeitdaten zu Belegstatus oder Preisen zur Verfügung stehen. Laden wird so einfach und selbstverständlich wie Tanken – vielleicht sogar noch komfortabler.“