01.02.2023 · Lesedauer 4 min

Liegenbleiben wegen eines leeren Akkus

Wie kann man ein E-Auto abschleppen?

Mit einem Reservekanister im Gepäck kann nicht viel passieren – selbst wenn der Tank leergefahren ist. Ja, wer einen Verbrenner fährt, der kann sich darauf verlassen, aber E-Auto-Fahrer sollten vermeiden, wegen eines leeren Akkus liegenzubleiben. Mobile Ladegeräte für den Notfall, also quasi Powerbanks fürs E-Auto, gibt es für Endverbraucher noch nicht. Was ist also zu tun, wenn die Entfernung zur nächsten Ladestation unterschätzt wurde?

Was tun bei einer Panne wegen leeren Akkus?

Wenn das Elektroauto wegen eines leergefahrenen Akkus liegenbleibt, kann man entweder die Servicehotline des Herstellers oder den Pannendienst anrufen. Das E-Auto wird dann vor Ort mit etwas Strom aufgeladen, um selbst zur nächsten Ladesäule zu fahren oder es wird abgeschleppt und dort hingebracht.

Kann man ein E-Auto abschleppen?

Die Schwierigkeit beim Abschleppen eines E-Autos ist, dass es in der Regel komplett verladen werden muss. Also ist es keine Option von Verwandten oder Freunden mittels Abschleppstange gezogen zu werden. Hintergrund ist, dass dabei über mindestens eine Achse des E-Autos Energie im Elektromotor erzeugt würde. Wenn der Akku des E-Autos aber komplett leer ist, ist auch der Bordcomputer ausgeschaltet. Gelangt trotz ausgeschaltetem Bordsystem Energie hinein, kann es zu Schäden an der Elektronik kommen. Daher sollte der Pannendienst schon beim Anruf darauf hingewiesen werden, dass das Auto gegebenenfalls verladen werden muss.

Wie kann der Hersteller weiterhelfen?

Wer einen Neuwagen fährt, hat in der Regel in den ersten zwei Jahren eine sogenannte Mobilitätsgarantie vom Hersteller. Bei den meisten Herstellern beinhaltet diese Garantie einen Abschleppservice bis zur nächsten Ladestation. Unser Tipp: Am besten vorher informieren und checken, ob ein leerer Akku auch als Panne gilt, die durch die Mobilitätsgarantie abgedeckt ist. Einige Hersteller haben diesen Fall nämlich aus ihrem Pannenservice ausgenommen. Dann kann es teuer werden, weil man das Abschleppen selbst bezahlen muss.

Bußgeld fürs Halten wegen leeren Akkus

Teuer werden kann es auch, wenn man wegen eines leeren Akkus auf der Straße bzw. dem Seitenstreifen halten muss. Die Straßenverkehrsordnung regelt, dass man nicht auf einer Autobahn oder einer Kraftfahrstraße halten darf – auch nicht auf dem Seitenstreifen. Ausnahmefall ist eine Panne. Aber eine leere Batterie beim E-Auto zählt der StVO nach nicht als Panne. Somit können folgende Bußgelder auf E-Auto-Fahrer zukommen:

  • Unzulässiges Halten auf der Autobahn oder auf einer Kraftfahrtstraße kostet 30 Euro, bei Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer 35 Euro.
  • Halten länger als 3 Minuten gilt als Parken. Das kostet 70 Euro und gibt einen Punkt in Flensburg, bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer 85 Euro
  • Wer durch das unzulässige Parken einen Unfall verursacht, muss mit 105 Euro Strafe und einem Punkt in Flensburg rechnen.

Es gilt auf jeden Fall, das Liegenbleiben mit dem E-Auto zu vermeiden. Wer gut vorausplant und den Stopp an der nächsten Ladesäule nicht hinauszögert, kommt vermutlich gar nicht in die Lage, mit einem leeren Akku abgeschleppt werden zu müssen.

Wie kann man vorbeugen?

Wie viel Sprit ist denn noch im Tank? Um das einschätzen zu können, gibt es in Verbrennern eine Tankanzeige. Ähnlich im E-Auto: Anhand der Restreichweite kann der Fahrer einschätzen, wie lange der Akku noch hält und frühzeitig Strom nachladen. Die Restreichweite hängt beispielsweise ab von:

  • Einsatz der Klimaanlage / Heizung
  • Fahrweise
  • Außentemperatur

Fazit

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