Warum steigen die Energiepreise?
Die 10 wichtigsten Faktoren
Die Großhandelspreise steigen – die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt ist angespannt. Nicht nur Energieversorger spüren die Auswirkungen der hohen Beschaffungskosten, sondern auch die Verbraucher. Die Folge: Deutliche Preissprünge der Energiekosten nach oben. Da fragt sich bestimmt der ein oder andere: Warum sind Strom und Gas plötzlich so teuer? Was beeinflusst diese Preisschwankung und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Wir haben die zehn wichtigsten Faktoren für Sie kurz zusammengefasst. Werfen Sie gern auch einen Blick auf unsere Grafik, so bekommen Sie einen guten Überblick zur derzeitigen Preisentwicklung von Strom und Gas.
Was passierte auf internationalen Rohstoffmärkten?
Von Wetter über Wirtschaft bis hin zu Politik – wie immer ist nicht nur ein Faktor verantwortlich für die Entwicklung des Energiemarktes. Vielmehr müssen verschiedene Faktoren beleuchtet werden, die im vergangenen Jahr gemeinsam zum Preisanstieg von Strom und Gas führten:
1
Erholung nach Pandemie
Der starke Aufschwung der Wirtschaft führt zu einer hohen Rohstoffnachfrage – Vorreiter ist Asien. Daher steuern zum Beispiel Tanker aus den USA mit verflüssigtem Erdgas (LNG) nicht Europa an, sondern beliefern Asien.
2
Langer und kalter Winter
Besonders durch den Februar mit extremen Temperaturen und die kalten Temperaturen bis zum Frühjahr (März und April) sind die Lagerbestände von Gas ungewöhnlich knapp.
3
Unsicherheiten durch Nord Stream 2
Die umstrittene russische Ostseepipeline ist noch nicht genehmigt. Zusätzlich liefert das weltweit größte Erdgasförderunternehmen Gazprom derzeit wenig Gas über die Pipelines durch die Ukraine nach Europa.
4
Hoher Erdgaspreis
Durch die hohe Nachfrage und die leeren Speicher steigt der Gaspreis und fördert das Ausweichen auf den Rohstoff Kohle
5
Schwaches Wind- und Solarjahr
Durch geringere Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien im 1. Halbjahr 2021 rückt Kohle im Strommix noch weiter nach vorne
6
Steigender Kohleeinsatz
Dies führt zu einer hohen Nachfrage nach Kohle und dadurch auch einer hohen Nachfrage nach CO2-Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionshandels.
7
Höhere Nachfrage nach CO2-Zertifikaten
Verschärfte Klimaziele führen zu einer Verknappung der Emissionsrechte. In Kombination mit einer höheren Nachfrage wirkt sich dies auf den Kohlenstoffdioxid-Preis aus.
8
Hoher Strompreis
Die Kohleverstromung in Kombination mit einem hohen CO2-Preis führt zu einem hohen Strompreis.
9
Extreme Wetterphänomene
Auch Wetterextreme beeinflussen den weltweiten Energiemarkt – etwa der Kälteeinbruch in Texas, Überschwemmungen in Mitteleuropa und China, Hitzewelle in Nordamerika, Dürre in Brasilien oder Brände in Russland und am Mittelmeer.
10
Ausbau der Erzeugungsinfrastruktur
Die Kosten für Projekte wie das Seekabel NordLink von Norwegen nach Deutschland sind zwar hoch, treiben jedoch die Energiewende voran.
Auswirkung von Angebot und Nachfrage auf Strom- und Gaspreise




