Datenvolumen
Was ist das und wer frisst es?
„Sie surfen bis zum Ende des Monats mit reduzierter Geschwindigkeit“ – wie kommt es zu dieser Nachricht?
60,7 Millionen Menschen in Deutschland nutzen ihr Smartphone längst nicht mehr nur fürs Telefonieren. Unsere Handys begleiten uns durch den Alltag – sie tracken unsere Gesundheit, sind Teil unseres Jobs, entertainen uns mit Musik, Podcasts oder Videos, sie verbinden uns über Social Media, sie navigieren uns ans Ziel, halten schöne Momente per Kamera fest und sind unser Onlineshopping-Begleiter. Je mehr Anwendungen und je häufiger die Nutzung, desto mehr Datenvolumen benötigen unserer Smartphones: Während laut Statista im Jahr 2009 das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen pro Smartphone bei 27 Megabyte (MB) lag, so verbrauchten Deutsche nur elf Jahre später durchschnittlich 3 Gigabyte (GB) pro Monat.
Good to know: 1.024 Kilobyte = 1 Megabyte und 1.024 Megabyte = 1 Gigabyte (GB)

Benötigt das Smartphone für eine Aktion Internet, so zieht die Nutzung einen Verbrauch von Datenvolumen mit sich. Der Begriff Mobile Daten wird synonym verwendet. Vor allem auf der Suche nach dem passenden Handytarif ist das Datenvolumen ein entscheidender Faktor: Hat man keine Internet Flat, so ist der Verbrauch begrenzt. Das Datenvolumen eines Handyvertrags ist die zur Verfügung stehende Gesamtdatenmenge in einem Abrechnungszeitraum. Mobilfunkanbieter rechnen es pro Einheit ab, in der Regel in 10 Kilobyte Schritten. Wird das Datenvolumen vor dem Ende des Abrechnungszeitraums aufgebraucht, so kann man in der Regel trotzdem weitersurfen, jedoch mit gedrosselter Geschwindigkeit.
Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Finnland, Dänemark oder Polen mit unbegrenztem Surfen beschränken die deutschen Mobilfunkanbieter das Datenvolumen auf eine Obergrenze. So soll eine Überlastung des Netzes verhindert werden. Es gibt jedoch einen positiven Ausblick: Mit dem Netzausbau steigt die Anzahl der Mobilfunksender, sodass die Sendeleistung zukünftig immer höher wird. Demnach wird auch die Obergrenze ausgeweitet.
- Im Kundenportal Ihres Mobilfunkanbieters: Viele Anbieter zeigen den Verbrauch in ihrer App oder im Online-Kundenbereich an.
- In den Smartphone-Einstellungen
- Android: Unter „Einstellungen“ → „Verbindungen“ → „Datennutzung“
- iPhone: Unter „Einstellungen“ → „Mobiles Netz“ → „Datenverbrauch“
Tipp: Setzen Sie ein monatliches Datenlimit in den Smartphone-Einstellungen, um Ihr Datenvolumen besser zu kontrollieren und Drosselungen zu vermeiden.
Smartphone-Nutzung und Datenverbrauch
Welcher Handynutzertyp sind Sie? Finden Sie den perfekten Datentarif.
Ob Viel-Surfer oder Gelegenheits-Nutzer – die Wahl des richtigen Datenvolumens kann Ihnen bares Geld sparen. Denn wer seinen tatsächlichen Verbrauch kennt, vermeidet unnötige Zusatzkosten und bleibt trotzdem immer mit Highspeed online.
Wichtig: WLAN-Nutzung verbraucht kein mobiles Datenvolumen – zählen Sie also nur, was Sie unterwegs über Ihre Mobilfunkverbindung nutzen. Damit Sie den passenden Tarif finden, haben wir vier typische Handynutzertypen für Sie zusammengestellt. Sollte Ihnen die Einschätzung Ihres Datenverbrauchs weiterhin schwer fallen, empfehlen wir einen Blick ins das Kundenportal Ihres aktuellen Mobilfunkanbieters oder in die Einstellungen Ihres Smartphones. Dort können Sie in der Regel Ihren aktuellen Datenverbrauch einsehen.
- Ideal für: WhatsApp, E-Mails und gelegentliches Surfen
- Typischer Verbrauch: Nachrichten verschicken, Wetter checken oder mal ein Rezept googeln – Streaming oder Social Media sind eher die Ausnahme.
- Tarif-Tipp: Ein kleiner Datentarif reicht völlig aus.
- Ideal für: Instagram, TikTok, Facebook & Co.
- Typischer Verbrauch: Tägliches Scrollen durch Feeds, Hochladen von Fotos und das gelegentliche Anschauen von Videos.
- Tarif-Tipp: Ein mittlerer Datentarif sichert Ihnen sorgloses Social-Media-Vergnügen.
- Ideal für: Streaming, Online-Gaming, Video-Calls
- Typischer Verbrauch: Unterwegs Serien schauen, in HD streamen oder häufige Videokonferenzen.
- Tarif-Tipp: Ein Tarif mit mindestens 10–20 GB stellt sicher, dass die Geschwindigkeit Ihrer Datenverbindung nicht gedrosselt wird.
- Ideal für: Serienjunkies, Remote-Worker & Heavy-Streamer
- Typischer Verbrauch: Tägliches Streaming in hoher Qualität, mobiles Arbeiten oder das Smartphone als Hotspot nutzen.
- Tarif-Tipp: Eine Flat mit mehr als 20 GB lohnt sich auf jeden Fall.
Datenverbrauch von Apps unter der Lupe
Um herauszufinden, welche Apps wie viel Datenvolumen verbrauchen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Viele Provider bieten Apps an, um den Datenverbrauch zu überprüfen. Darüber hinaus findet man auch bei Google Play oder im App Store zahlreiche Apps zum Überwachen des Datenverbrauchs. Solche Apps können hilfreich sein, doch sie verbrauchen natürlich ebenso selbst Daten und Speicherplatz.
Es gibt aber noch eine weitere Option in den Einstellungen des Smartphones, über die man den Datenverbrauch einzelner Apps einsehen kann. So funktioniert's:
- Android: Als Android-Nutzer variieren die Begriffe je nach Hersteller etwas, doch Sie können unter Einstellungen – Verbindungen/Mobilfunknetz – Datennutzung ein Diagramm sehen, wie viel Datenvolumen Sie insgesamt verbraucht haben. Auch kann häufig ein Grenzwert festgelegt werden (zum Beispiel 2 GB), damit Sie eine Warnung per Push-Nachricht erhalten, sobald die Grenze überschritten wird.
- iOS: iPhone-Besitzer können unter Einstellungen – Mobilfunk/Mobile Daten Ihren Datenverbrauch überwachen. Etwas weiter unten finden Sie die Kategorie „Mobiles Netz“ mit allen Anwendungen und Apps sowie deren verbrauchtem Datenvolumen. Um auf genaue Spurensuche zu gehen, scrollen Sie am besten ganz runter und klicken am Monatsende auf „Statistiken zurücksetzen“.
Tipp: Bei der Auflistung all Ihrer Apps und dem jeweiligen Datenverbrauch können Sie direkt ungenutzte Apps aufspüren und deinstallieren. Denn oft fressen auch diese Apps ohne Ihr Wissen unnötig Datenvolumen.
Datenvolumen sparen - unsere Tipps
Wir haben die am meisten genutzten Apps genauer unter die Lupe genommen und natürlich auch Tipps, um Datenvolumen zu sparen:
Unsere Liebling-App zum Versenden von Nachrichten ist auf den ersten Blick sparsam, doch das Datenvolumen hängt stark von der Art der Nachricht ab. Als Faustregel kann man sagen, mit einem Megabyte können etwa 100 kurze WhatsApp-Nachrichten versendet werden. Bei Bildern, Sprachnachrichten oder Videoanrufen verbraucht man deutlich mehr:
- Textnachricht: 1 KB pro 200 Zeichen
- Bilder: 60 bis 80 KB je nach Dateigröße
- Videos: rund 20 MB je nach Dateigröße
- Sprachnachrichten: 0,3 MB pro Minute
- Anruf: bis zu 1,5 MB pro Minute
- Videoanrufe: 5 MB pro Minute
Spar-Tipp: Deaktivieren Sie den automatischen Download von Medien – so können Sie selbst entscheiden, ob Sie die Bilder, Videos oder Sprachnachrichten lieber erst herunterladen, wenn Sie eine WLAN-Verbindung haben. Und denken Sie daran, Backups grundsätzlich nur mit WLAN zu erstellen.
YouTube, die Tochtergesellschaft von Google, verbraucht je nach Streaming-Qualität besonders viel Datenvolumen. Spielt man Videos in HD ab, so verbraucht YouTube viel mehr Daten als bei einem Video zum Beispiel in 144p-Auflösung.
- 144p Videoqualität: 2 MB pro Minute
- 240p Videoqualität: 3 MB pro Minute
- 360p Videoqualität: 4,5 MB pro Minute
- 480p Videoqualität: 8 MB pro Minute
- 720p Videoqualität HD: 15 MB pro Minute
- 1080p HD-Videoqualität: 30 MB pro Minute
Auch bei Netflix gilt die Faustformel: Je höher Auflösung und Bildqualität sind, desto größer fällt der Datenverbrauch aus. Sie haben als Verbraucher also Einfluss auf den Datenverbrauch beim Streamen, denn Sie können entscheiden, in welcher Auflösung Sie Filme und Serien streamen.
- Niedrige Qualität: 300 MB pro Stunde
- Mittlere Qualität: 700 MB pro Stunde
- Hohe Qualität: bis zu 3 GB pro Stunde für HD & bis zu 7 GB pro Stunde für Ultra-HD
Der Datenverbrauch während des Scrollens durch den Feed von Instagram oder Facebook, wird von vielen Usern unterschätzt. Da die Qualität der Bilder und Videos immer besser wird, verbrauchen die Apps inzwischen viel Datenvolumen - im Schnitt:
- Instagram: bis zu 5 MB pro Minute
- Facebook: bis zu 3 MB pro Minute
Der schwedische Musikdienst Spotify bietet ebenso wie YouTube mehrere Qualitätsstufen zum Abspielen von Musik oder Podcasts an. Streamt man Spotify mit der höchsten Qualität etwa eine Stunde lang, kann man schnell mal mehrere 100 Megabyte Datenvolumen verbrauchen. Unser Tipp: Wählen Sie eine geringe oder mittlere Streamingqualität bei Musik.
- 96 kBit/s Streamingqualität: 1 MB pro Minute
- 160 kBit/s Streamingqualität: 3 MB pro Minute
- 256 kBit/s Streamingqualität: 5 MB pro Minute
Snapchat: 15 MB pro Minute
TikTok: 1 bis 5 MB pro Video
Google Maps: 200 MB pro Stunde
Google Suche: 200 KB pro Aufruf
Fahrplanauskunft DB: 200 KB pro Auskunft
Tinder: 100 KB pro Profilbild