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Strompreise

Was kostet Strom in Deutschland?

Die Strompreise haben sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. 2022 wurden an vielen Tagen neue Höchstpreise verzeichnet. Lag der durchschnittliche Strompreis von Haushaltskunden in Deutschland mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr 2012 noch bei 25,89 ct/kWh, so liegt er laut BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mittlerweile bei durchschnittlich 46,27 Cent pro Kilowattstunde (Stand Juli 2023). Das liegt vor allem daran, dass als Folge des Ukraine-Krieges die Energiepreise am Großhandelsmarkt und damit die Kosten für die Beschaffung und den Vertrieb stark gestiegen sind.  

 

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Strom kommt aus der Steckdose – dafür zahlen Sie einen Strompreis an Ihren Stromanbieter. Schauen Sie sich Ihre Jahresabrechnung jedoch genauer an, verstecken sich hinter dem Strompreis mehrere Bestandteile. Ihr Stromanbieter muss einen erheblichen Teil der Stromkosten weitergeben. Insgesamt besteht der Strompreis aus drei größeren Bestandteilen:

  • Energieversorger: Strombeschaffung und Vertrieb
  • Staat: Steuern, Abgaben, Umlagen
  • Netzbetreiber: Netznutzungsentgelte


Der Anteil dieser drei Blöcke am gesamten Strompreis sieht wie folgt aus: Steuern, Umlagen und vor allem Abgaben sind gesetzlich festgelegt und werden an den Staat abgeführt. Im Jahr 2023 liegt der Anteil am Strompreis etwa bei 27 Prozent. Hinzu kommen noch die Netzentgelte für den Transport des Stroms, die an den Netzbetreiber gezahlt werden müssen. Hier liegt der Anteil am Strompreis bei etwa 21 Prozent. Mit den Kosten für Beschaffung und Vertrieb legt der Energieanbieter die restlichen rund 52 Prozent des Strompreises fest und gestaltet somit die Stromtarife.

Die einzelnen Bestandteile des Strompreises

Zum einen umfasst der Strompreis die staatlich festgelegten Umlagen, Abgaben und Steuern, die ca. ein Drittel der Stromkosten ausmachen. Darunter fallen die Stromsteuer, die Konzessionsabgabe, die Umlage nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG-Umlage), die Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG-Umlage), die Offshore-Netzumlage, die Umlage nach § 19 der Strom-Netzentgeltverordnung sowie die Umlage für abschaltbare Lasten.

Ein weiterer Bestandteil sind die Kosten für den Transport und die Messung von Strom. Die Netzentgelte und Gebühren für den Zähler haben einen Anteil von rund einem Fünftel. Mit den Netzentgelten werden die Stromnetze betrieben, sodass der Strom reibungslos transportiert werden kann. Die Gebühren für den Zähler fallen an, um die Messung, den Betrieb und die Wartung sicherzustellen. Reguliert wird die Höhe der Kosten von der Bundesnetzagentur. Weiterhin können die Netzentgelte je nach Region unterschiedlich hoch sein. Ebenso wie bei den staatlichen Abgaben zahlt der Verbraucher die Netzentgelte an den Stromanbieter, dieser gibt sie jedoch weiter an die Netzbetreiber und Messstellenbetreiber.

Der dritte und größte Block, der ca. die Hälfte der Stromkosten ausmacht, besteht aus der Beschaffung und der Lieferung des Stroms. Dieser Block wird auch als Wettbewerbsanteil bezeichnet, da der Energieversorger diesen selbst festlegen kann.

Strompreis 2023 unter der Lupe

Die Anteile der drei Blöcke am durchschnittlichen Strompreis für einen Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch in Deutschland sind im Juli 2023 laut BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft wie folgt: 

Preisbestandteil

Preis in Cent

Stromeinkauf, Service, Vertrieb

24,28

Netzentgelte & Messung

9,52

EEG-Umlage (Wegfall 1. Juli 2022)

0,00

Konzessionsabgabe

1,66

Stromsteuer

2,05

Mehrwertsteuer

7,39

KWKG-Umlage

0,36

§19 StromNEV-Umlage

0,42

Offshore-Netzumlage

0,59

Umlage für abschaltbare Lasten

0,00

Was bedeuten die Abgaben, Umlagen und Steuern genau? Eine Zusammenfassung mit Erklärungen finden Sie hier. 

Strompreisentwicklung der letzten zehn Jahre



Die Entwicklung des Strompreises der letzten zehn Jahre kennt nur eine Richtung: nach oben. So stieg der Preis für eine Kilowattstunde in den letzten zehn Jahren laut BDEW um 61 Prozent an und erreichte 2023 einen Durchschnittspreis von 46,27 Cent pro Kilowattstunde für Haushaltskunden in Deutschland. Obwohl der Strompreis fast jedes Jahr kontinuierlich gestiegen ist, sind insbesondere die enormen Preisanstiege der letzten zwei Jahre signifikant. Der Preisanstieg von 2021 bis 2023 beträgt alleine 47 Prozent. Doch warum sind die Strompreise in den letzten zwei Jahren so extrem gestiegen? Hauptgrund für den Anstieg sind die stark gestiegenen Beschaffungskosten. Als Folge des Kriegs in der Ukraine sind die Großhandelspreise für Gas und Kohle stark gestiegen – was wiederum enorme Auswirkungen auf die Strompreise hatte, da ein Großteil der Stromerzeugung in Europa von Gaskraftwerken abhängig ist.   

 

Dem hohen Strompreis entgegenwirken

Einem hohen Strompreis können Verbraucher gezielt entgegenwirken, und zwar durch einen Wechsel des Anbieters. Als Verbraucher hat man dabei die freie Auswahl und kann problemlos zu einem Energieversorger wechseln, der niedrigere Strompreise anbietet. Dazu muss nur der laufende Stromvertrag innerhalb der festgelegten Kündigungsfrist gekündigt und ein Vertrag mit einem neuen Anbieter geschlossen werden. Der neue Stromanbieter übernimmt die Kündigung und alle weiteren Formalitäten. Erhöht der aktuelle Anbieter seine Strompreise, so greift ein Sonderkündigungsrecht. In diesem Fall muss der Verbraucher auch die reguläre Kündigungsfrist nicht einhalten, sondern kann außerhalb der vertraglichen Kündigungsfristen zu einem günstigeren Versorger wechseln.

FAQ zu Strompreisen

  • In regelmäßigen Abständen – meistens einmal pro Jahr – erstellt Ihr Stromanbieter anhand des aktuellen Zählerstands Ihre Stromrechnung. Meistens setzt sich der berechnete Strompreis aus einem Grundpreis und einem sogenannten Verbrauchspreis oder auch Arbeitspreis zusammen. Der Grundpreis fällt unabhängig vom Stromverbrauch an. Dagegen stellt der Arbeitspreis die tatsächlich verbrauchte Energie in Kilowattstunden dar. Die Höhe des gesamten Strompreises sind im Stromtarif festgelegt. Dieser legt die Konditionen für Ihre Stromkosten fest, wie zum Beispiel Boni, Vertragslaufzeit oder Art der Abrechnung.  

  • Die Zusammensetzung des Strompreises besteht aus drei Komponenten (Staatliche Abgaben, Netzentgelte, Vertrieb), die je nach Wohnort und Stromanbieter variieren können. In einem Stromtarif werden die Konditionen für Ihre Stromkosten festgelegt, meistens in einem Arbeitspreis und einem Grundpreis.  

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