11.06.2025 · Lesedauer 5 min

Was ist die Gasspeicherumlage?

Alles, was Sie wissen müssen

Konzessionsabgabe, Umlagen, Netzentgelte – wer seine Energierechnung anschaut, sieht viele Begriffe, die nicht sofort verständlich sind. Einer davon ist die sogenannte Gasspeicherumlage. Doch was steckt dahinter? Warum gibt es sie und was bedeutet sie für Verbraucher? 

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen einfach und verständlich erklärt.

Warum gibt es überhaupt eine Gasspeicherumlage?

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Jahr 2022 hat sich die Lage auf dem Gasmarkt stark verändert. Deutschland war zuvor stark von russischem Erdgas abhängig. Als die Lieferungen zurückgingen oder ganz ausblieben, musste schnell gehandelt werden, um die Gasversorgung zu sichern – besonders für den Winter.

Damit wir in kalten Monaten genug Gas haben, müssen die großen Gasspeicher in Deutschland rechtzeitig aufgefüllt werden. Die Grundlage dafür bildet das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). In den §§ 35b und 35c EnWG ist festgelegt, dass die Speicherbetreiber bestimmte Mindestfüllstände zu festgelegten Terminen erreichen müssen.

Zunächst sind die Speicherbetreiber selbst dafür verantwortlich, ihre Anlagen zu befüllen. Sie betreiben die Gasspeicher technisch und wirtschaftlich und sollen diese eigenständig mit Gas füllen – über den freien Markt. Aber was passiert, wenn sie das nicht (ausreichend) tun? Dann springt der Staat ein – genauer gesagt, der Marktgebietsverantwortliche Trading Hub Europe (THE). Wenn absehbar ist, dass die gesetzlichen Zielvorgaben nicht eingehalten werden, kauft Trading Hub Europe Gas nach, um die Speicher zu befüllen. Die dabei entstehenden Kosten für diese zusätzlichen Gasbeschaffungen werden dann über die Gasspeicherumlage gedeckt.

Informationen rund um die Gasspeicherumlage

Wer erhebt die Umlage – und wer bezahlt sie?

Die Gasspeicherumlage wird von Trading Hub Europe (THE) erhoben und über die Gasversorger an alle Endkunden weitergegeben. Das bedeutet: Die Umlage ist ein Bestandteil des Gaspreises, den private Haushalte und Unternehmen anteilig mit ihrem Verbrauch zahlen. Sie erscheint – ähnlich wie Netzentgelte oder andere Umlagen – auf Ihrer Gasrechnung.

Seit wann gibt es die Umlage?

Die Gasspeicherumlage wurde zum 1. Oktober 2022 eingeführt. Sie ist Teil der staatlichen Maßnahmen zur Sicherung der Gasversorgung. Die Höhe der Umlage wird alle sechs Monate überprüft und angepasst – je nachdem, wie sich die Marktpreise, der Gesamtgasverbrauch und der Speicherbedarf entwickeln.

Wie hat sich die Umlage entwickelt?

Die Höhe der Gasspeicherumlage war bislang relativ gering, hat sich aber je nach Marktlage verändert.

  • Oktober 2022: Einführung mit 0,059 Cent/Kilowattstunde
  • Ab 01.07.2023: 0,145 Cent/Kilowattstunde
  • Ab 01.01.2024: 0,186 Cent/Kilowattstunde
  • Ab 01.07.2024: 0,250 Cent/Kilowattstunde
  • Ab 01.01.2025: 0,299 Cent/Kilowattstunde
  • Ab 01.07.2025: 0,289 Cent/Kilowattstunde


Je nachdem, wie teuer der Einkauf von Gas ist und wie viel der Marktgebietsverantwortliche THE ausgleichen muss, kann die Umlage steigen oder sinken. Für Verbraucher heißt das: Die Höhe der Umlage ist nicht konstant und kann sich mit der Zeit verändern.

Die nächste Festsetzung der Gasspeicherumlage erfolgt zum 1. Januar 2026.

Was bedeutet das für meinen Gaspreis?

Die Gasspeicherumlage ist nur ein kleiner Teil Ihres gesamten Gaspreises. Dennoch hat sie Einfluss auf Ihre Rechnung – denn sie wird nach Ihrem Verbrauch berechnet, also pro Kilowattstunde (kWh). 

Wie stark sie sich auf Ihre Rechnung auswirkt, hängt davon ab, wie viel Gas Sie verbrauchen und wie hoch die Umlage zum jeweiligen Zeitpunkt ist. 

Ein Beispiel:

Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas – etwa der Verbrauch eines durchschnittlichen Einfamilienhauses – zahlt bei einer Gasspeicherumlage in Höhe von 0,289 Cent/Kilowattstunden (ab 01. Juli 2025) folgendes: 

20.000 Kilowattstunden × 0,00289 Euro = 57,80 Euro pro Jahr 

Das bedeutet: Rund 58 Euro jährlich entfallen auf die Gasspeicherumlage. Umgerechnet auf den Monat sind das knapp 4,80 Euro. 

Auch wenn das im Vergleich zum gesamten Gaspreis ein eher kleiner Betrag ist, trägt die Umlage entscheidend dazu bei, dass unsere Gasversorgung selbst in angespannten Zeiten - stabil und sicher bleibt. 

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