Frau und Kind waschen Hände - Warmwasser sparen mit MAINGAU
28.10.2024 · Lesedauer 7 min

Warmwasser dank Wärmepumpe, Solaranlage und weiteren Varianten

Vergleich verschiedener Warmwasser-Optionen inkl. Kostenvergleich

Egal ob Hände waschen, Duschen oder Spülen – pro Tag verbrauchen wir durchschnittlich bis zu 50 Liter Warmwasser pro Person. Um das Warmwasser nutzen zu können, muss Trinkwasser in einem Wassererwärmer erhitzt werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wir Ihnen in diesem Blogbeitrag vorstellen.

Möglichkeiten der Warmwasserbereitung

1. Zentrale Warmwasserversorgung

Die zentrale Warmwasserbereitung ist an die Heizung gekoppelt. Im Haus gibt es einen zentralen Speicher, der das Wasser für das gesamte Haus erhitzt. Von dort aus wird das warme Wasser dann über Rohre zu der Entnahmestelle, also beispielsweise den Wasserhähnen, geleitet. Sobald Wasser entnommen wird, füllt sich der Speicher wieder mit kaltem Trinkwasser und wird erwärmt.

Zentrale Warmwasserversorgung: Speicher im Haus versorgt alle Entnahmestellen mit Warmwasser
Warmwasser mithilfe eines Heizkessels

Die meist genutzte Form der zentralen Warmwasseraufbereitung ist der Heizkessel. Im Heizkessel wird der entsprechende Brennstoff (z. B. Öl, Gas, Pellets) verbrannt und die entstehende Wärme wird im Haus verteilt.

Warmwasser mithilfe einer Wärmepumpe

Zu den Möglichkeiten der zentralen Warmwasseraufbereitungen gehört auch die Wärmepumpe. Sie entzieht der Umgebung Wärmeenergie und wandelt sie mithilfe eines Kältemittels in Heizwärme um. Die Energie wird der Luft, dem Grundwasser oder der Erde entnommen. Je nach Modell wird die Wärmepumpe innen oder außen aufgestellt. Einige Modelle bestehen aus zwei Komponenten, wobei ein Element innerhalb und eins außerhalb des Gebäudes steht. Die Wärmepumpe gilt als besonders energiesparend und nachhaltig.

Warmwasser mithilfe von Fernwärme

Bei der Fernwärme ist das heiße Wasser häufig das Nebenprodukt der Stromgewinnung und wird über Rohrleitungssysteme vom Versorger zum Abnehmer, also beispielsweise zu Ihnen nach Hause, befördert. Das Wasser kann durch eine Übergabestation (verteilt das Wasser im Haus) für die Heizanlage verwendet oder in einem Brauchwasserspeicher (erwärmt und lagert das Wasser) aufbewahrt werden.

Vorteile der Zentralen Warmwasserversorgung
  • Freie Wahl des Brennstoffs
  • ​Geringer Wärmeverlust durch den großen Speicher
  • Hohe Warmwasser-Kapazität
  • Niedrige Betriebskosten
Nachteile der Zentralen Warmwasserversorgung
  • Leitungen sollten optimale Wärmedämmung aufweisen
  • Zirkulationspumpe oder Warmwasserspeicher notwendig
  • Hohe Kosten bei nachträglicher Installation
  • Höherer Wasserverbrauch, da erst ​kaltes Wasser durch die Leitung läuft

2. Dezentrale Warmwasserversorgung

Bei der dezentralen Warmwasseraufbereitung wird das Wasser von der Heizung getrennt erhitzt. Das kalte Trinkwasser wird zur Entnahmestelle geleitet und dort in der Nähe mithilfe von Boilern oder Durchlauferhitzern erwärmt. Diese Art der Warmwasserversorgung eignet sich vor allem für die Räume, an denen die Entnahmestelle weit entfernt von der Heizung ist und das Wasser viel Wärme auf dem Weg verlieren würde. Auch für alte Gebäude ohne Rohrnetz ist die zentrale Warmwasserversorgung ein Vorteil.

Dezentrale Warmwasserversorgung: Haus hat mehrere Boiler und Durchlauferhitzer, die das Wasser direkt an der Entnahmestelle erhitzen
Warmwasser mithilfe von Strom

Die Warmwasseraufbereitung durch Strom kann mithilfe eines Boilers oder eines Durchlauferhitzers erfolgen. Der Durchlauferhitzer stellt warmes Wasser nach Bedarf bereit. Der Boiler dagegen bereitet warmes Wasser vor und speichert es, bis es gebraucht wird. Aus diesem Grund ist der Boiler besser für große Wassermengen geeignet und der Durchlauferhitzer eher für Orte im Haus, an denen seltener Wasser benötigt wird. Beide befinden sich in der Nähe der Entnahmestelle, beispielsweise in Nischen oder hinter einer Verkleidung.

Vorteile der Dezentralen Warmwasserversorgung
  • Für alte Gebäude ohne Rohrnetz geeignet
  • Wasser verliert keine Wärme
  • Keine Vorlaufzeit für Warmwasser
  • Unabhängig von Heizung - Heizung kann im Sommer ausgeschaltet werden
Nachteile der Dezentralen Warmwasserversorgung
  • Eingeschränkte Kapazität des Warmwassers, z. B. beim Duschen
  • Montage von Boilern oder Durchlauferhitzern notwendig
  • Hohe Betriebskosten
  • Elektroinstallation muss an hohe Leistung angepasst sein

3. Solarthermie / Solarenergie für Warmwasser

Solarthermie kann sowohl für die zentrale als auch die dezentrale Warmwasserversorgung genutzt werden. Sie nutzt Sonnenstrahlen, um Wasser zu erwärmen. Kollektoren beinhalten eine Flüssigkeit, die durch die Sonne erhitzt und zu einem Wärmetauscher geleitet wird, der die Energie an einen Speicher oder das Heizsystem abgeben kann. Da die Sonne nicht während des gesamten Jahres konstant scheint, wird sie meistens mit einer konventionellen Heizungsanlage kombiniert.

Konventionelle Heizungsanlagen

Vorteile der Solarthermie
  • Besonders umweltfreundlich
  • Niedrige Betriebskosten
  • Platzsparender und günstiger als PV-Anlage
  • ​Lange Lebensdauer
Nachteile der Solarthermie
  • Abhängigkeit von Sonneneinstrahlung, wodurch sie meist alleine nicht ausreicht
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Dach muss geeignet sein, z. B. kein Schattenwurf auf dem Dach

Kostenvergleich der verschiedenen Optionen zur Warmwasserbereitung

Bei der Zentralen Warmwasserversorgung sind die Kosten für die Neuanschaffung meist hoch, während die Betriebskosten aufgrund des höheren Wirkungsgrades günstiger sind.

Die Dezentrale Warmwasserversorgung ist meist günstiger in der Neuanschaffung, allerdings sind die Betriebskosten höher, da sie von den steigenden Strom- und Gaspreisen abhängig sind.

Eine Kostenersparnis durch eine zusätzliche Solarthermie ist nur bei der Zentralen Warmwasserversorgung möglich. 

Formel zur Kostenberechnung (pro Monat)

1. Warmwasserwärmeverbrauch (kWh) berechnen:

    Warmwasserverbrauch (m³) x (Warmwassertemperatur - Kaltwassertemperatur) x 2,5

2. Warmwasserkosten (€) berechnen:

    Warmwasserwärmeverbrauch (kWh) x Brennstoffpreis (€/kWh)

Beispielrechnung

  • Warmwasserverbrauch pro Tag: 50 Liter pro Person
  • Personen im Haushalt: 4
  • Warmwasserverbrauch pro Monat: 50 Liter x 30 Tage x 4 Personen = 6.000 Liter = 6 m³
  • Warmwassertemperatur: 45 °C
  • Kaltwassertemperatur: 15 °C
  • Brennstoffpreis (z. B. Gas): 0,13 € / kWh

Warmwasserwärmeverbrauch in kWh berechnen: 6 m³ x (45 °C - 15 °C) x 2,5 = 450 kWh

Warmwasserkosten berechnen: 450 kWh x 0,13 €/kWh = 58,50 €

Die monatlichen Kosten für die Warmwasserbereitung liegen in diesem Beispiel bei ca. 58,50 €.

Tipps, um Warmwasserkosten zu senken

  • Duschen statt Baden
  • Hände mit kaltem Wasser waschen
  • ​Nutzung eines Sparduschkopfs
  • Dämmung der Wasserleitungen
  • Heizsystem mit erneuerbaren Energien ergänzen

Wichtig: Die Betriebstemperatur sollte nicht abgesenkt werden, da sonst die Gefahr von Legionellen besteht. Legionellen sind Bakterien, die eine lebensbedrohliche Krankheit auslösen können. Die Temperatur des Wassers in den Rohren darf nicht unter 55 °C betragen.

Energiespartipps

Einfache Energiespartipps für Ihr Zuhause

Hier können Sie Energie sparen. Schauen Sie sich die Energie- und Stromspartipps an und reduzieren Sie Ihren Verbrauch.

Mehr erfahren
28.10.2024
·Lesedauer 7 min

Weitere interessante Blogartikel

Frau wäscht Wäsche an ihrer Waschmaschine zu Hause mit MAINGAU Strom

Was ist eine Kilowattstunde?

Beim Ablesen des Stromzählers, auf der Strom- und Gasabrechnung oder beim Vergleich des Stromverbrauchs verschiedener technischer Geräte – Die Einheit Kilowattstunde (kWh) kommt uns immer wieder unter. Doch was bedeutet das? 

Mehr erfahren
07.10.2024
·Lesedauer 8 min
Zwei Personen montieren ein Balkonkraftwerk an ihrem Balkon

Alles Wichtige zu Mini-PV-Anlagen

Balkonkraftwerke, Balkon-Solaranlagen, Stecker-PV-Anlagen und Mini-Solaranlagen - die verschiedenen Begriffen meinen alle das Gleiche. Wie die Geräte funktionieren und was man bei der Anschaffung und Installation beachten muss, haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.

Mehr erfahren
05.06.2023
·Lesedauer 7 min
Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler kombiniert mit einem intelligenten Smart-Meter-Gateway und erfasst alle 15 Minuten den Stromverbrauch per App

Intelligente Stromversorgung mit einem Smart Meter

Analoge Stromzähler mit Drehscheibe gehören bald der Vergangenheit an: Bis 2032 müssen diese laut Gesetz gegen digitale Stromzähler ausgetauscht werden. Bestimmte Gruppen benötigen auch Smart Meter.

Mehr erfahren
24.06.2024
·Lesedauer 6 min

​Sie haben noch Fragen?

Ihr Kontakt zu uns

Wir helfen gern weiter

Zum Servicecenter
Unsere digitale Assistentin 

Carla hilft gern weiter

Jetzt chatten