
Warmwasser dank Wärmepumpe, Solaranlage und weiteren Varianten
Vergleich verschiedener Warmwasser-Optionen inkl. Kostenvergleich
Egal ob Hände waschen, Duschen oder Spülen – pro Tag verbrauchen wir durchschnittlich bis zu 50 Liter Warmwasser pro Person. Um das Warmwasser nutzen zu können, muss Trinkwasser in einem Wassererwärmer erhitzt werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wir Ihnen in diesem Blogbeitrag vorstellen.

Möglichkeiten der Warmwasserbereitung
1. Zentrale Warmwasserversorgung
Die zentrale Warmwasserbereitung ist an die Heizung gekoppelt. Im Haus gibt es einen zentralen Speicher, der das Wasser für das gesamte Haus erhitzt. Von dort aus wird das warme Wasser dann über Rohre zu der Entnahmestelle, also beispielsweise den Wasserhähnen, geleitet. Sobald Wasser entnommen wird, füllt sich der Speicher wieder mit kaltem Trinkwasser und wird erwärmt.

Warmwasser mithilfe eines Heizkessels
Die meist genutzte Form der zentralen Warmwasseraufbereitung ist der Heizkessel. Im Heizkessel wird der entsprechende Brennstoff (z. B. Öl, Gas, Pellets) verbrannt und die entstehende Wärme wird im Haus verteilt.
Warmwasser mithilfe einer Wärmepumpe
Zu den Möglichkeiten der zentralen Warmwasseraufbereitungen gehört auch die Wärmepumpe. Sie entzieht der Umgebung Wärmeenergie und wandelt sie mithilfe eines Kältemittels in Heizwärme um. Die Energie wird der Luft, dem Grundwasser oder der Erde entnommen. Je nach Modell wird die Wärmepumpe innen oder außen aufgestellt. Einige Modelle bestehen aus zwei Komponenten, wobei ein Element innerhalb und eins außerhalb des Gebäudes steht. Die Wärmepumpe gilt als besonders energiesparend und nachhaltig.
Warmwasser mithilfe von Fernwärme
Bei der Fernwärme ist das heiße Wasser häufig das Nebenprodukt der Stromgewinnung und wird über Rohrleitungssysteme vom Versorger zum Abnehmer, also beispielsweise zu Ihnen nach Hause, befördert. Das Wasser kann durch eine Übergabestation (verteilt das Wasser im Haus) für die Heizanlage verwendet oder in einem Brauchwasserspeicher (erwärmt und lagert das Wasser) aufbewahrt werden.
Vorteile der Zentralen Warmwasserversorgung
Nachteile der Zentralen Warmwasserversorgung
2. Dezentrale Warmwasserversorgung
Bei der dezentralen Warmwasseraufbereitung wird das Wasser von der Heizung getrennt erhitzt. Das kalte Trinkwasser wird zur Entnahmestelle geleitet und dort in der Nähe mithilfe von Boilern oder Durchlauferhitzern erwärmt. Diese Art der Warmwasserversorgung eignet sich vor allem für die Räume, an denen die Entnahmestelle weit entfernt von der Heizung ist und das Wasser viel Wärme auf dem Weg verlieren würde. Auch für alte Gebäude ohne Rohrnetz ist die zentrale Warmwasserversorgung ein Vorteil.

Warmwasser mithilfe von Strom
Die Warmwasseraufbereitung durch Strom kann mithilfe eines Boilers oder eines Durchlauferhitzers erfolgen. Der Durchlauferhitzer stellt warmes Wasser nach Bedarf bereit. Der Boiler dagegen bereitet warmes Wasser vor und speichert es, bis es gebraucht wird. Aus diesem Grund ist der Boiler besser für große Wassermengen geeignet und der Durchlauferhitzer eher für Orte im Haus, an denen seltener Wasser benötigt wird. Beide befinden sich in der Nähe der Entnahmestelle, beispielsweise in Nischen oder hinter einer Verkleidung.
Vorteile der Dezentralen Warmwasserversorgung
Nachteile der Dezentralen Warmwasserversorgung
3. Solarthermie / Solarenergie für Warmwasser
Solarthermie kann sowohl für die zentrale als auch die dezentrale Warmwasserversorgung genutzt werden. Sie nutzt Sonnenstrahlen, um Wasser zu erwärmen. Kollektoren beinhalten eine Flüssigkeit, die durch die Sonne erhitzt und zu einem Wärmetauscher geleitet wird, der die Energie an einen Speicher oder das Heizsystem abgeben kann. Da die Sonne nicht während des gesamten Jahres konstant scheint, wird sie meistens mit einer konventionellen Heizungsanlage kombiniert.
Vorteile der Solarthermie
Nachteile der Solarthermie
Kostenvergleich der verschiedenen Optionen zur Warmwasserbereitung
Bei der Zentralen Warmwasserversorgung sind die Kosten für die Neuanschaffung meist hoch, während die Betriebskosten aufgrund des höheren Wirkungsgrades günstiger sind.
Die Dezentrale Warmwasserversorgung ist meist günstiger in der Neuanschaffung, allerdings sind die Betriebskosten höher, da sie von den steigenden Strom- und Gaspreisen abhängig sind.
Eine Kostenersparnis durch eine zusätzliche Solarthermie ist nur bei der Zentralen Warmwasserversorgung möglich.
Formel zur Kostenberechnung (pro Monat)
1. Warmwasserwärmeverbrauch (kWh) berechnen:
Warmwasserverbrauch (m³) x (Warmwassertemperatur - Kaltwassertemperatur) x 2,5
2. Warmwasserkosten (€) berechnen:
Warmwasserwärmeverbrauch (kWh) x Brennstoffpreis (€/kWh)
Beispielrechnung
- Warmwasserverbrauch pro Tag: 50 Liter pro Person
- Personen im Haushalt: 4
- Warmwasserverbrauch pro Monat: 50 Liter x 30 Tage x 4 Personen = 6.000 Liter = 6 m³
- Warmwassertemperatur: 45 °C
- Kaltwassertemperatur: 15 °C
- Brennstoffpreis (z. B. Gas): 0,13 € / kWh
Warmwasserwärmeverbrauch in kWh berechnen: 6 m³ x (45 °C - 15 °C) x 2,5 = 450 kWh
Warmwasserkosten berechnen: 450 kWh x 0,13 €/kWh = 58,50 €
Die monatlichen Kosten für die Warmwasserbereitung liegen in diesem Beispiel bei ca. 58,50 €.
Tipps, um Warmwasserkosten zu senken
Wichtig: Die Betriebstemperatur sollte nicht abgesenkt werden, da sonst die Gefahr von Legionellen besteht. Legionellen sind Bakterien, die eine lebensbedrohliche Krankheit auslösen können. Die Temperatur des Wassers in den Rohren darf nicht unter 55 °C betragen.